Die schönen Momente miteinander nutzen und uns Zeit füreinander schenken!
© Claudia Bögel-Hoyer Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in Gedanken an meinen diesjährigen Neujahrsgruß, fuhr ich heute früh ins Rathaus. Ich formulierte im Kopf die ersten Sätze, als mich aus einem Büro ein freundliches „Guten Morgen“ einer meiner Kolleginnen in die Gegenwart holte.
Wir unterhielten uns über die vergangenen Weihnachtstage und wie wir sie so ganz privat verbracht hatten.
Ich erzählte ihr, dass zurzeit unsere Kinder mit unserem kleinen Enkelchen aus Bayern bei uns zuhause sind. Die Kollegin guckte ein wenig irritiert und fragte mich: „Und warum sind Sie dann heute hier im Rathaus und nicht daheim?“
Oh ja, sie hatte ja so Recht! Aber ich musste ja noch rechtzeitig dieses Grußwort fertigbekommen.
Wir müssen die schönen Momente miteinander nutzen und uns Zeit füreinander schenken. Gut, dass sich die Familien nun wieder besuchen können! Wie haben wir zu Beginn des alten Jahres 2022 doch gehofft, dass die Pandemie nun endlich bewältigt werden kann!
Damals ahnten wir noch nicht, dass zwei Monate später ein Angriff Russlands auf die Ukraine zu Krieg in Europa führen würde. Seitdem muss unsere Gesellschaft noch mehr Zusammenhalt beweisen, denn dieser Krieg hat existenzielle Auswirkungen auf unser Leben! Viele ältere Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe, können nur schwer die Bilder der Zerstörung in der Ukraine ertragen. Erinnern sie sie doch an Ihre Vergangenheit im letzten Weltkrieg.
Die Bilder der Geflüchteten riefen in mir Erinnerungen an 2015/2016 wach. Vor sieben Jahren, ich trat gerade meine erste Amtszeit an, kamen wöchentlich 25 Menschen aus Syrien und anderen Staaten zu uns, die wir unterbringen mussten. Turnhallen wurden ausgebaut. Turnhallen, eine menschenwürdige Unterkunft?
Besser, als unter der Brücke zu schlafen, ja! Aber mit Menschenwürde hat das nicht viel zu tun.
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, damals wie heute, mit der die Kriegsgeflüchteten empfangen wurden und werden ist beeindruckend und rührt mich sehr! Das ist nicht selbstverständlich und umso schöner, wenn eine Gesellschaft diesen Zusammenhalt und diese Solidarität beweist.
Putins Angriffskrieg wirkt sich auf unser aller Leben aus. Steigende Energiepreise, Geldentwertung, steigende Zinsen, Lieferketten-Unterbrechung, Medikamentenmangel!
Und auf kommunaler Ebene? Gut, dass Politik und Verwaltung in den vergangenen Jahren gut und solide gewirtschaftet haben. Denn nur durch eine besonnene Politik und eine strategisch gut ausgerichtete Verwaltung haben wir es gemeinsam geschafft, sämtliche alte Kassenkredite abzulösen, uns aus dem Haushaltssicherungskonzept zu befreien und einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.
Eine gute Konjunktur und eine starke mittelständische Wirtschaft sorgte für erheblich höhere Einnahmen im Gewerbesteuerbereich als zuvor kalkuliert!
Spare in der Zeit, so hast Du in der Not! Wohl wahr! Die kommenden Jahre werden finanziell deutlich angespannter sein. Da heißt es Prioritäten setzen.
Wir haben gemeinsam viel geschafft und sind noch lange nicht fertig. Eine Stadt ist immer in der Entwicklung und unsere Stadt wächst! Gute Noten der Bezirksregierung gab es für unser vorausschauendes Planen.
Deshalb können neue Wohn- und Gewerbe-Flächen ausgewiesen werden, die für eine positive Stadtentwicklung Voraussetzung sind. Natürlich alles mit Maß und Mitte und einem gesunden Menschenverstand betrachtet und geplant.
Hier ist auch unser Klimaschutzkonzept von großer Bedeutung, das uns auf unserem Weg begleitet und unser Leitfaden bleibt. Steinfurt hat beste Grundlagen. Mutige und vorrausschauende Landwirte wurden schon zu Beginn der 90-er Jahre zu Pionieren der regenerativen Energie-Erzeugung. So werden seit langem auch schon einige Schulen und auch die Bäder durch heimisch erzeugte Energie versorgt. Eine Wärmeleitplanung wird erarbeitet und demnächst Grundlage für unsere Energieversorgung sein.
Wir haben eine sehr engagierte Bevölkerung, die innovativ, hilfsbereit und solidarisch ist. Darauf bin ich sehr stolz! Und ich danke allen Vereinen und Ehrenamtlichen, die zu dieser Solidarität beitragen!
Zentrale aktuelle Projekte bleiben weiterhin der Gesundheitscampus, die Erringung des Titels Luftkurort und die Ausrichtung der Landesgartenschau 2029.
Daran arbeiten wir mit voller Kraft und ich danke meinen tollen Kolleginnen und Kollegen in allen Bereichen unserer Verwaltung und allen Ratsfraktionen für das wirklich gute Miteinander und die ausgezeichnete Arbeit! Ohne Sie wäre alles nichts!
Nehmen wir uns also für 2023 vor, nicht auf Konfrontation, sondern weiterhin auf ein freundliches Miteinander zu setzen! Denn nur so kann Gutes gelingen.
Im Namen meines Verwaltungsvorstandes, der Fachbereiche und natürlich der Politik wünsche ich Ihnen für das Jahr 2023 alles, alles Gute, Glück und Gesundheit!
Persönlich wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, von Herzen ein friedvolles Jahr 2023! Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Herzliche Grüße
Ihre
Claudia Bögel-Hoyer
Bürgermeisterin