Informationen zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner
Um die Befallsorte und die Befallsmengen erfassen und den Eichenprozessionsspinner möglichst erfolgreich bekämpfen zu können, wird die Bevölkerung darum gebeten, entsprechende Feststellungen der örtlichen Ordnungsbehörde zu melden.© Jörg-Peter Wagner, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Aufgrund der derzeitigen trockenen und zunehmend warmen Wetterlage rechnet die Kreisstadt Steinfurt in diesem Jahr mit einem vermehrten Auftreten des Eichenprozessionsspinners. Um die Beeinträchtigungen für die Bürger gering zu halten, hat die Stadtverwaltung verschiedene Maßnahmen für die städtischen Bäume vorgesehen.
Dabei orientiert sich die Stadtverwaltung an einem Stufenplan, wie ihn beispielsweise der niederländische Leitfaden für die Bekämpfung des EPS vorsieht. Die Maßnahmen gehen dabei von "Informieren/Warnen" an wenig frequentierten Stellen oder Wegen, die leicht umgangen werden können, bis zur biologischen Schädlingsbekämpfung mittels Spritzmitteleinsatz an Stellen mit hoher Besucherfrequenz.
Die Stadtverwaltung wird wieder wie auch in den Vorjahren mit eigenen Mitarbeitern die vorhandenen Nester absaugen. Die Mitarbeiter sind dazu extra geschult worden und mit einer Schutzbekleidung ausgestattet.
An hoch frequentierten Stellen, wie Schulen, Kindergärten oder Friedhöfen, wird voraussichtlich in der 19. oder 20. Kalenderwoche ein Fachbetrieb mit einem Biozid gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vorgehen. Das Biozid wird auf die Blätter der Eichen gespritzt und bei der Nahrungsaufnahme von den Raupen verzehrt.
Wichtig ist, dass die Raupen in frühen Larvenstadien das Mittel aufnehmen, damit sie erst gar nicht die typischen Brennhaare entwickeln, die zu Hautreizungen bis zur Atemnot führen können.
Da das Mittel auch andere an Eichen heimische Insekten und Schmetterlinge belastet, wird es ausschließlich an besonders sensiblen, hoch frequentierten Stellen im Stadtgebiet (Schulen, Friedhöfe...) ausgebracht. Auch wenn die Beeinträchtigungen durch die Brennhaare der Spinnerraupen manchmal erheblich sind, darf die Ökologie nicht völlig außer Acht gelassen werden. Gleichwohl hat sich diese Maßnahme in den vergangenen Jahren als wirksam erwiesen, so dass der Befall eingegrenzt werden konnte.
Eine wesentliche Rolle spielt auch die Witterung. Das eher kalte und feuchte Wetter hatte im Jahr 2021 zu einem Rückgang der EPS-Population geführt. Dies zeigt, dass der Eichenprozessionsspinner ein Naturphänomen ist, welches nur mit der Natur gelöst werden kann. In den letzten Jahren wurden seitens der Stadtverwaltung, der Schulen, Vereine und zahlreicher Privatleute viele Meisenkästen aufgehängt. Der Eichenprozessionsspinner als Nahrungslieferant für Meise, Wiedehopf, Kuckuck und Co. ist sicherlich die natürlichste Art der Schädlingsbekämpfung.