Stadtmarketing - Leitbild
Steinfurt - Wir sind gemeinsam auf dem Weg!
1. Verbesserung der Zusammenarbeit in Steinfurt und gemeinsame Vermarktung
Bedingt durch die Zweipoligkeit der Kreisstadt Steinfurt sind viele Gruppierungen, Vereine etc. im "Doppelpack" vorhanden. Dabei ist oftmals ein nicht abgestimmtes Vorgehen festzustellen, so dass vorhandene Ressourcen nicht optimal ausgeschöpft werden. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gruppierungen, Vereinen etc. sollen Ressourcen gebündelt und vorhandene Potenziale besser genutzt werden. Bestehende Gruppierungen, die ähnliche Zielsetzungen verfolgen (z.B. Werbegemeinschaften, Ortsverbände), sollen sich zu übergeordneten Gruppierungen zusammenschließen. Ziel ist ein schrittweiser Abbau des Konkurrenzdenkens zwischen Burgsteinfurt und Borghorst.
Aktivitäten, Veranstaltungen etc. werden optimal aufeinander abgestimmt, zeitgleich stattfindende Veranstaltungen soweit möglich gemeinsam vermarktet. Die Regionale 2004 wird in das Stadtmarketing eingebunden. Durch eine vereinheitlichte Außendarstellung wird eine optimierte Vermarktung der Stärken angestrebt, um die Position im Vergleich zu Konkurrenzstandorten deutlich zu verbessern. Durch eine Bündelung der Angebote und gemeinsame Vermarktung gelingt es, Steinfurt nicht weiter unter Wert zu verkaufen.
Eine langfristig erfolgreiche Etablierung des Stadtmarketing in Steinfurt erfordert Verbesserungen auf der Ebene der Organisation und Koordination. Dies setzt voraus, dass alle Beteiligten die Notwendigkeit eines intensiven Stadtmarketing erkennen und versuchen, bei ihren Entscheidungen den Gemeinschaftsinteressen Rechnung zu tragen. Dazu müssen die Aktivitäten im Sinne einer public-private-partnership gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Unter Beteiligung aller relevanten Steinfurter Akteure soll eine professionelle Stadtmarketing-Organisation mit einem hauptamtlichen Koordinator gebildet werden. Verzahnungen der Stadtmarketing-Aktivitäten mit parallelen Aktivitäten auf lokaler und regionaler Ebene werden beachtet.
Wir in Steinfurt sind gemeinsam auf dem Weg zu einer vertrauensvollen und effizienten Zusammenarbeit!
2. Stärkung der Wirtschaftsförderung durch Zusammenarbeit und aktive Vermarktungspolitik
Die Kreisstadt Steinfurt bietet durch ihre Wirtschaftsstruktur, das Vorhandensein aller Schulformen und der Fachhochschule, eine unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote sowie vielfältige neue Technologien und innovative Betriebe sehr gute Voraussetzungen als Wirtschafts- und Bildungsstandort.
Neben einer aktiven Bestandspflege sollen durch eine offensive und nachhaltige Vermarktungspolitik und Wirtschaftsförderung neue Betriebe gezielt angesiedelt werden. Die Stadtverwaltung versteht sich hierbei als Dienstleister für kommunale Aufgaben, um den Dialog zwischen der Wirtschaft und der Stadtverwaltung zu verbessern. Regelmäßige Foren oder Wirtschaftsmessen sowie die Präsenz auf relevanten Veranstaltungen in der Region sind erforderlich.
Durch die individuelle Gestaltung von Gewerbe- oder Industrieparks sowie einen stärkeren Technologietransfer zwischen der Fachhochschule und der Wirtschaft kann die Ausstrahlung als Wirtschaftsstandort zusätzlich erhöht werden.
Steinfurt ist auf dem Weg zu einem wirtschaftsfreundlichen Standort!
3. Stärkung von Naherholung und Fremdenverkehr durch Betonung der Steinfurter Besonderheiten
Im Hinblick auf die Naherholungsmöglichkeiten und Fremdenverkehrsfunktionen bietet Steinfurt viele Profilierungsmöglichkeiten gegenüber Konkurrenzorten, die noch nicht ausreichend dargestellt und vermarktet werden. Insbesondere das Bagno sollte als zentrales Vermarktungspotenzial stärker eingesetzt werden.
Insgesamt muss der Fremdenverkehrsort Steinfurt durch eine stärkere Bündelung bestehender Angebote in Burgsteinfurt, Borghorst und der Region sowie qualitative Angebotsverbesserungen (z. B. im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten) attraktiviert werden. Der Antrag zur Qualifizierung der Kreisstadt Steinfurt als Erholungsort soll umgesetzt werden.
Die gebündelten Angebote sollen optimal vermarktet werden. Voraussetzung ist eine zielgruppenorientierte Information der Bürger und Gäste über die Steinfurter Angebote und eine Qualifizierung der Medienarbeit über die Ausschöpfung der bestehenden Ressourcen. Dabei wird auch eine verbesserte Information der Gäste über die bestehenden Stadtstrukturen angestrebt, welche die Kreisstadt Steinfurt mit ihren Angeboten in beiden Stadtteilen als Ganzes erleben können.
Wir sind auf dem Weg, eine attraktive Freizeitstadt zuwerden!
4. Optimierung des Erscheinungsbildes
Das Besondere an Steinfurt ist die individuelle Stadtgestaltung mit der historischen Altstadt Burgsteinfurt und den modernen Strukturen in Borghorst. Durch architektonische Impulse soll eine attraktive Symbiose zwischen Alt und Neu innerhalb der beiden Stadtteile und in Steinfurt gesamt hergestellt werden. Die Auslegung der gestalterischen Vorgaben sollte regelmäßig geprüft werden.
Durch eine attraktive Umgestaltung von zentralen Plätzen,die Verschönerung von Fassaden sowie die Einbindung von Kunst und Beleuchtung als gestalterische Akzente sollen Atmosphäre und Flair insgesamt angehoben werden. Die Aufwertung des Erscheinungsbildes der Kreissadt Steinfurt wird dabei als Gemeinschaftsaufgabe zwischen Stadtverwaltung, Wirtschaft, Hauseigentümern und Bürgern verstanden. Die Verbesserung von Pflege, Sauberkeit, Grüngestaltung und Möblierung wird u. a. im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit organisiert. Attraktive Rundwege für Bürger und Besucher werden geschaffen.
Steinfurt ist auf dem Weg zu einer Erlebnisstadt!
5. Stärkung der Identifikation der Bürger mit Steinfurt
Die Steinfurter Bürger identifizieren sich mit ihrem Stadtteil Borghorst oder Burgsteinfurt, jedoch nur sehr begrenzt mit der Stadt. Dies steht jedoch einer Profilierung der Gesamtstadt im regionalen Wettbewerb mit einer Arbeitsteilung der Stadtteile entgegen.
Die Zielsetzung lautet, die Zweipoligkeit zu akzeptieren und möglichst viele Schnittstellen zwischen den beiden Stadtteilen und den dortigen Angeboten zu finden. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Gruppierungen in Steinfurt trägt zur Steigerung der Identifikation bei.
Die Bewohner sollen die Angebote in beiden Stadtteilen gleichermaßen nutzen. Die Identifikation der Bürger mit ihrem eigenen Stadtteil und gleichzeitig mit der Gesamtstadt wird verbessert, indem das Konkurrenzdenken der Bürger durch mehr Gemeinschaftssinn abgebaut wird. Mit der Stärkung des WIR-Gefühls kann die hohe Wohn- und Lebensqualität nach außen signalisiert und ein positives Image vermittelt werden.
Die Wünsche der Bürger werden ernst genommen, Veränderungen angestoßen und Beteiligung und Eigenverantwortung der Bürger erhöht. Im Rahmen der Angebotsinformation wird eine Vereinheitlichung durch die Bezeichnungen Steinfurt-Borghorst und Steinfurt-Burgsteinfurt erzielt.
Wir sind gemeinsam auf dem Weg zu einem "Wir in Steinfurt"-Gefühl!
6. Sicherung und Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen
Steinfurt weist eine verhältnismäßig günstige regionale Erreichbarkeit durch die Anbindung an mehrere Bundesstraßen auf, die durch den Ausbau der A 31 noch verbessert wird. Die verkehrlichen Rahmenbedingungen sollen gemeinsam mit den vorhandenen Angeboten als Vermarktungspotenzial eingesetzt werden.
Innerhalb der Kreisstadt Steinfurt wird ein besonderer Wert auf eine Verbesserung des Verkehrsflusses gelegt. Zu diesem Zweck sollen der Ausbau von Kreisverkehren forciert und Beschilderungskonzepte verbessert werden. Das großzügige und kostenlose Parkplatzangebot soll besser beworben werden.
Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln soll ausgebaut werden.
Damit der Weg häufiger nach Steinfurt führt!
7. Verbesserung der Versorgung mit Handel, Dienstleistungen und Gastronomie
Steinfurter Bürger finden in den Versorgungszentren Steinfurt-Borghorst und Steinfurt-Burgsteinfurt vielfältige Waren-, Dienstleistungs- und gastronomische Angebote, die auf kurzen Wegen erreichbar sind. Die gewachsenen Einkaufslagen Steinfurt-Borghorst und Steinfurt-Burgsteinfurt sollen auch zukünftig gestärkt werden. Dazu zählt, dass Neuansiedlungen im Hinblick auf die Verträglichkeit mit den gewachsenen Einkaufslagen bewertet werden müssen, um Betrieben innerhalb der Stadtteilzentren Investitionssicherheit zu geben.
Angebotsverbesserungen sind durch individuelle und zielgruppenorientierte Konzepte, gemeinschaftliche Aktivitäten von Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen sowie eine stärkere Zusammenarbeit der Werbegemeinschaften möglich. Diese führen Aktionen zur stärkeren Kundenbindung (z. B. Kundenkarte, Warenlieferservice, Kinderbetreuung) durch und zielen auf eine Vereinheitlichung der Kernöffnungszeiten bzw. eine Mittagsöffnung sowie eine stärkere Ausrichtung auf den Erlebniseinkauf. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verknüpfung von Angeboten im Einzelhandel, Dienstleistungsbereich und der Gastronomie gelegt.
In Abstimmung zwischen der Stadtverwaltung, den Hauseigentümern und den Geschäftsleuten werden Aktivitäten zum Abbau und zur Vermeidung von Leerständen durchgeführt. Die Ansiedlung von Magnetbetrieben innerhalb der Versorgungszentren, ggf. in Passagenlösungen, ist geeignet, die Passantenfrequenz zu erhöhen und vielfältige Synergieeffekte herzustellen.
Steinfurt ist auf dem Weg zu einem attraktiven Einkaufsort mit individuellen Versorgungsstrukturen in den Einkaufsschwerpunkten Borghorst und Burgsteinfurt!
8. Ausbau zielgruppenspezifischer Angebote
Steinfurt weist ein aktives Vereinsleben auf und bietet zahlreiche Angebote und Veranstaltungen. Durch eine stärkere Zielgruppenorientierung sollen die bestehenden freizeit- und versorgungsbezogenen Angebote qualifiziert und - wo notwendig - ergänzt werden. Handlungsbedarf besteht insbesondere bei jugendspezifischen Angeboten. Auch die Interessen behinderter Menschen sollen durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung stärker berücksichtigt werden.
Die bestehenden Kultur- und Veranstaltungskonzepte werden auf ihre Qualität überprüft. Die Konzentration auf individuelle hochwertige Konzepte schließt eine durch Kombination oder Bündelung bedingte Verringerung der bestehenden Veranstaltungen nicht aus. Dies erfordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Veranstaltern und Veranstaltungsbereichen (z. B. Sport und Kultur). Auch stadtteilübergreifende Veranstaltungen mit Pendelmöglichkeiten sind vorgesehen.
Wir in Steinfurt bereiten gemeinsam den Weg für mehr Qualität!
9. Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität
Steinfurt ist eine "grüne Stadt" mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität. Eine junge Bevölkerungsstruktur und die günstige Lage zwischen Enschede und Münster bieten zusammen mit preiswerten Bauplätzen und der Ausweisung als Solarstadt positive Entwicklungsmöglichkeiten für Steinfurt als Wohnstandort.
Die hohe Wohn- und Lebensqualität soll in Zukunft betont und ausgebaut werden. Dazu zählt der Erhalt der naturräumlichen Rahmenbedingungen, die Steigerung ihrer Wertschätzung ebenso wie eine Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur und zielgruppenspezifischer Angebote. Die Integration von Neubürgern wird durch eine direkte Ansprache verbessert.
Durch eine verbesserte Zusammenarbeit wächst die Angebotsqualität und damit das Wohlfühlen in Steinfurt.
Steinfurt ist auf dem Weg zum Wohnstandort Nr. 1 der Region!
Quelle: GMA auf der Grundlage der Diskussionen in der Lenkungsgruppe, Stand: Juli 2002