Beeindruckender Preisverleihungsabend in der Bagno-Konzertgalerie
Vielfältiges Musikleben gewürdigt
EIN BEEINDRUCKENDES BILD: Alle Preisträger und Verantwortlichen auf einem Blick.© Martin Fahlbusch - Westfälische Nachrichten Steinfurts Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer sorgte bei der Festveranstaltung am Freitagabend in der Bagno-Konzertgalerie zur Auszeichnung der Stadt Steinfurt als „Landesmusikort des Jahres 2022“ für eine besondere eindrucksvolle Wiederholung. Wie neun weitere Kommunen in ganz Deutschland verlieh der Deutsche Musikrat, hier vertreten durch dessen Programmplaner Tilman Schlömp, als äußeres Zeichen an sie stellvertretend für die musikbewegte Gemeinde eine transparente Plakette. Aber er hatte auch ein Preisgeld von 5000 Euro in seiner Jutetasche mitgebracht.
Der Steinfurter Politik war ganz wichtig, dass dieses Geld vor allem der Nachwuchsarbeit in den vielen Vereinen, Orchestern, Kapellen, Chören, Spielmannszügen und Organisationen zugutekam. Schiedlich-friedlich wurde das Geld alsdann durch den Faktor zehn geteilt und so gab es an diesem Abend entsprechend viele Urkunden von Claudia Bögel-Hoyer und mindestens zehn eindrucksvoll schöne große Rosen von der Direktorin des Kulturforums Steinfurt, Dr. Barbara Herrmann.
Und so hieß es dann viele Male: „Urkunde: Ausgezeichnet wird (und dann folgten die zehn „Geldempfänger“, deren Vertreterinnen und Vertretern jeweils auf die Bühne gebeten wurden) für besonderes musikalisches Engagement in der Jugendförderung. Herzlichen Glückwunsch.“ Die quirlige Bürgermeisterin wurde nicht müde, sichtlich stolz diesen Satz bei der zehnfachen Urkundenüberreichung zu verlesen und übte zur Abwechslung die Preisformel gleich auch mit dem dankbaren Publikum. „Ich frage nachher beim Rausgehen den Satz ab“, bemerkte sie schmunzelnd. Apropos dankbar, dankbar waren die Steinfurter Verantwortlichen und Musikausbilder, dass von dem renommierten Bagno-Kulturkreis die Initiative zu diesem nunmehr erfolgreichen Förderungsantrag ausgegangen war. Professor Dr. Ulrich Rademacher, langjähriger Direktor der Westfälischen Schule für Musik in Münster und seit vielen Jahren Mitglied des Präsidiums des Deutschen Musikrates betonte in seiner Festansprache, dass es eine Besonderheit der Kreisstadt Steinfurt sei, trotz den Nähe zu der Metropole Münster für ein exzellentes Musikprogramm mit internationalen Künstlern in der Steinfurter Bagno-Konzertgalerie zu sorgen, aber gleichzeitig ein vielfältiges Musikleben in den beiden Ortsteilen Burgsteinfurt und Borghorst mit durchaus bemerkenswerten Traditionen aufrecht zu erhalten und zu befördern, für das die Arbeit des Kulturforums, sprich also der Steinfurter Musikschule, viele Impulse und Anregungen und Ausbildungen anbiete und gewährleiste. „Ich habe immer schon gesagt, Steinfurt hat in der Vergangenheit vieles richtig gemacht und ich bin sicher, hier wird auch in Zukunft weiter vieles richtig gemacht und kann vielen anderen Kommunen als Beispiel für ein buntes und breites musikalisches Handeln dienen.“
Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer (l.) und Dr. Barbara Herrmann (r.), die Direktorin des Steinfurter Kulturforums bei der Urkunden- und Rosen-Vergabe.© Martin Fahlbusch - Westfälische Nachrichten Und den Beweis traten dann das bewährte Steinfurter Saxofon-Quartett (Kevin Thiele, Sebastian Baum, Bernhard Graweloh und Jörg Hemker) ebenso an wie die junge Pianistin Nicole Wiebe, die sich an Kompositionen gleich von Béla Bartòk und Frédéric Chopin höchst bemerkenswert heranwagte. Musikschulleiter Antonio Di Martino überzeugte kundig unterstützt von Erdmute Eicker am Klavier als Bariton mit Auszügen aus Schumanns „Dichterliebe“. Flirrend präsentierte Ruben Link Isaac Albéniz‘ „Suite española“ auf der Konzert-Gitarre und Emily Jolie Fleron Wolters (Querflöte) und Mieke Gaßel (Klavier) ließen mit einer Komposition von Pál Járdányi regelrecht aufhorchen. Für eher poppige Töne sorgte abschließend Emilia Overwiening mit zwei einfühlsamen Songs begleitet von Antonio Di Martino am Flügel.
Im Hintergrund hatte Diplom-Musikpädagoge Michael Gantke die organisatorischen Fäden in den Händen und alle zusammen sorgten dafür, dass die weit über 100 Gäste in der Bagno-Galerie einen abwechslungsreichen und musikalisch interessanten Preisverleihungsabend miterleben konnten, der Steinfurts vielfältiges musikalisches Leben abbildete.
- Laudatio zur Preisverleihung (zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. Ulrich Rademacher)