Engagierte Seniorenorganisationen in Rijssen und Steinfurt
Besuch der Partnerstadt Rijssen
© Seniorenbeirat Steinfurt "Dieser Besuch bei der katholischen Seniorenorganisation KBO in unserer Partnerstadt Rijssen hat uns bemerkenswerte Erkenntnisse auch für unsere Arbeit hier in Steinfurt geliefert", so das Resümee des Vorsitzenden des Seniorenbeirats der Kreisstadt Steinfurt, Uli Fischer, nach dem Aufenthalt bei unseren niederländischen Nachbarn.
Nach dem Empfang und der herzlichen Begrüßung im Pfarrzentrum mit Kaffee und Krentenwegge (Kroamstuten) gab es umfassende Einblicke in ein landesweites Projekt unter dem Titel "Senioren entscheiden selbst", das von der niederländischen Regierung finanziell unterstützt wird. Eddy Oude Wesselink, einer der Promotoren dieses neuen Programms, erklärte detailreich das Konzept und dank seiner hervorragenden Deutschkenntnisse wurde intensiv mit den Steinfurter Akteuren des Seniorenbeirats und der begleitenden stellvertretenden Bürgermeisterin, Karin König, diskutiert. Mit der zentralen Fragestellung "Wie will ich alt werden? Und was kann ich selber dazu beitragen?" wurden zum Projektauftakt in den ersten 15 Versammlungen in allen holländischen Provinzen über 1000 Menschen erreicht und in abschließenden Interviews individuell die Vorstellungen zur aktuellen Lebenssituation und zukünftige Unterstützungsbedarfe abgefragt.
© Seniorenbeirat Steinfurt "Die Ergebnisse sind sicherlich auf unsere Stadt, unseren Kreis und weitere Regionen übertragbar", so Uli Fischer, "aber dieses basisorientierte aufsuchende und auf Beteiligung abzielende Herangehen macht den Unterschied aus!" Die ersten zentralen Erkenntnisse können auch eine gute Richtschnur für eigene Aktivitäten hier sein: mehr Bewusstsein bei den Senioren schaffen, dass sie selber aktiv werden müssen, Vorbeugung von Unfällen und Stürzen, Vorbereitung für die Zukunft, den Wohnwunsch der Senioren anhören in Gemeinden und im Land, mehr präventive Ansätze der Krankenkassen einfordern und schließlich das Altersbild verändern: Von Grau nach Silber: nicht mehr so negativ über Senioren denken und sprechen!
Nach der intensiven Diskussion im Pfarrzentrum wartete der Bürgermeister von Rijssen, Jurgen van Houdt, im angrenzenden Rathaus mit einer kräftigen Suppe und holländischen Brodjes auf die deutschen Gäste. Im Bistro des modernen Rathaus-Bauwerks wurden die unterschiedlichen Ansätze der kommunalen Selbstverwaltung und auch der Seniorenarbeit erläutert. Der abschließende Blick in den kleinen Ratssaal von Rijssen, eine Stadt mit 38.000 Einwohnern, löste bei den Steinfurter Gästen großes Erstaunen aus: 25 Plätze für 6 Parteien(!), also weniger als die Hälfte im Steinfurter Bürgersaal.
© Seniorenbeirat Steinfurt Der Abschluss des Besuches in der Steinfurter Partnerstadt war der Oosterhof, ein Wasserschloss mit dem Heimatmuseum, das kulturelle Ziel und kenntnisreiche ehrenamtliche Mitarbeiter*innen erläuterten die Geschichte der Stadt Rijssen.
Man freue sich auf ein Wiedersehen vor dem Hintergrund des 50-jährigen Bestehens der neuen kommunalen Struktur im nächsten Jahr in Steinfurt. Die Vertreterin der Bürgermeisterin, Karin König, wolle ebenfalls ihre positiven Erfahrungen in Rijssen nutzen und bei der Programmgestaltung im Jahr 2025 mitwirken.