Ehemaliger Schleichweg gehört künftig vorrangig den Radfahrern
Ohne Pomp und Flatterband
ERÖFFNUNGSFAHRT ZU DRITT: Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer gab am Donnerstag zusammen mit Tiefbauamtsmitarbeiter Jürgen Gesenhues und Klimaschutzmanager Simon Möser den Startschuss für die Fahrradstraße Nünningsweg. Der Akt verlief ganz ohne Pomp, dabei wäre das Durchschneiden eines Flatterbands dem Anlass durchaus angemessen gewesen: Zusammen mit Klimaschutzmanager Simon Möser und Jürgen Gesenhues, Mitarbeiter im Fachdienst Tief- und Straßenbau der Stadtverwaltung, eröffnete Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer am Donnerstagnachmittag offiziell die neue Fahrradstraße Nünningsweg. „Ich freue mich sehr, dass Steinfurts erste Fahrradstraße nun fertiggestellt ist“, so die Rathauschefin, die zu diesem Termin natürlich mit dem Rad gekommen war. Mit dem Drahtesel war sie auch zuvor schon unterwegs: Landrat Dr. Martin Sommer hatte die Kreisstadt im Rahmen seiner Sommertour besucht und sich die derzeit laufenden (Groß-)Projekte der Stadt wie Rotmanns Quartier in Burgsteinfurt oder den Gesundheitscampus in Borghorst zeigen lassen.
Nicht ganz so groß war das jetzt abgeschlossene Vorhaben „Fahrradstraße Nünningsweg“. Nachdem der Teilbereich vom Hof Schulze Nünning bis zum Auf dem Windhorst bereits 2012 saniert worden war, folgte nach einem entsprechenden Antrag der FDP-Fraktion 2019 der Abschnitt zwischen Blocktor und Bahnübergang. Die Stadt profitierte damals von einer öffentlichen Förderung, der „Preis“ dafür war eine Verlegung der offiziellen Routenführung des Radverkehrsnetzes NRW vom Bagno auf den Teilabschnitt des Nünningswegs. Nach einem knappen Votum des Rates, der grünes Licht gab, wurde in diesem Jahr das noch fehlende Teilstück zwischen Bahnübergang und der Gaststätte Nünningsmühle mit einer neuen Decke überzogen. Auch in diesem Fall gab es eine Landesförderung. Die abschließenden Markierungsarbeiten und die Beschilderung zahlte die Stadt aus ihrem eigenen Budget. „Insgesamt hat die Gesamtmaßnahme rund 150 000 Euro plus Eigenanteil der Stadt gekostet“, fasste Jürgen Gesenhues beim Pressetermin zusammen.
Claudia Bögel-Hoyer, die die neue Fahrradstraße auch selbst schon mehrfach benutzt hat, appellierte an die Autofahrer, die neuen Verkehrsregeln auf dem Nünningsweg zu akzeptieren. Die Radfahrer hätten nunmehr Vorrang, es gelte ein Höchsttempo von 30 Kilometern pro Stunde. Alte Gewohnheiten sollten überdacht werden. „Wenn man das Karree der Landstraßen 580, 550 und Kreisstraße 78 fährt, dauert es zeitlich nicht länger“, hat Klimaschutzmanager Simon Möser nachgemessen. Aus Gründen der Zeiteinsparung die Fahrradstraße zu benutzen, mache also keinen Sinn. Ohnehin gelte die Regel: „Anlieger frei“.
Durch die roten Einfärbungen in den Eingangs- und Kurvenbereichen, Hinweisschilder sowie die Betonkegel werde sofort klar, dass es sich um eine Fahrradstraße handelt, ergänzte Jürgen Gesenhues. Claudia Bögel-Hoyer freute sich darüber, dass die Straße bereits eine sehr gute Resonanz in der Bevölkerung erfahren habe. Erklärtes Ziel der Stadt sei es, die Förderung des Radverkehrs weiter voranzutreiben. „Weitere Projekte im Rahmen des Mobilitätskonzepts seien geplant“, bestätigte Simon Möser. Dabei wolle man aber auch realistisch bleiben. Denn, so betonte Claudia Bögel-Hoyer: „Gerade im ländlichen Raum behalte das Auto einen hohen Stellenwert.“
Die Fahrradstraße Nünningsweg/Auf dem Windhorst ist rund 2,6 Kilometer lang. Sie erstreckt sich zwischen der Einmündung zum Blocktor in Burgsteinfurt und der Zufahrt zum Hof Schulze Dahlhoff, Dumte 1.