Lückenschluss beim Glasfaserausbau in den Steinfurter Gewerbegebieten
Endspurt zur Vollversorgung
Symbolischer Spatenstich vor dem Eingang der neuen Firmenzentrale von Gözze in Wilmsberg. Dr. Martin Sommer, Claudia Bögel-Hoyer und Christoph Eckelmeier geben im Beisein von Vertretern des Kreises, der Stadt und von Bund und Land den Startschuss, die letzten Versorgungslücken mit Glasfaser in den Steinfurter Gewerbegebieten zu schließen.© Dirk Drunkenmölle Mit einem symbolischen Spatenstich haben Landrat Dr. Martin Sommer, Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer und Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Eckelmeier zum Anfang der Woche den Schlussspurt eingeläutet, um die letzten Versorgungslücken mit Glasfaser in den Steinfurter Gewerbegebieten zu schließen.
Ende 2025 sollen die Standorte Sonnenschein, Seller Esch, Flaßkamp, Schoppenkamp und Wilmsberg flächendeckend auf turboschnelles Internet zugreifen können. Das Projekt wird mit rund 660 000 Euro bezuschusst. Der Bund trägt 50 Prozent (330 000 Euro), das Land NRW 40 Prozent (264 000 Euro) der Kosten. Den kommunalen Eigenanteil von zehn Prozent (66 000 Euro) steuert die Kreisstadt Steinfurt aus eigener Tasche bei.
"Wir haben viele Glasfaser-Projekte im Kreis. Aber der Ausbau in den Steinfurter Gewerbegebieten ist ein besonderer Meilenstein", hob Martin Sommer bei dem Treffen vor der neuen Zentrale der Firma Gözze an der Webereistraße in Borghorst am Montag hervor. "Wir sind für die Zukunft gewappnet", erklärte Steinfurts Verwaltungschefin Claudia Bögel-Hoyer.
Alle Redner waren sich einig, dass die Glasfaser-Vollversorgung eine große Bedeutung und einen großen Fortschritt für den Wirtschaftsstandort besitzt. Der Anschluss an gigabit-fähige Leitungen bedeute einen Standortvorteil für Gewerbetreibende, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, neue Märkte zu erschließen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
"Bei aller gebotenen Neutralität" freute sich Sommer darüber, dass die Stadtwerke Steinfurt bei der öffentlichen Ausschreibung des Projekts die Nase vorn und den Zuschlag bekommen haben: "Es zeigt einmal mehr, dass sich die Unternehmen im Kreis nicht vor großen Konkurrenten verstecken müssen."
Das gelte auch für das Wettringer Tiefbauunternehmen Dinkhoff, das sämtliche Bauarbeiten durchführen wird. Sommer ergänzte: "Damit halten wir die Wertschöpfung in der Region und setzen die Fördermittel in mehrfacher Hinsicht gut ein. Wir haben hier ein Unternehmen mit Ortskenntnis und langjähriger Erfahrung und sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit durch das aktuelle Projekt weiter gestärkt wird."
Sommer bedankte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit den Fördergeldgebern. Zu dem Termin waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Aconium GmbH (stellvertretend für den Bund) und der Bezirksregierung (stellvertretend für das Land NRW) gekommen.
Der Steinfurter Landrat wies außerdem darauf hin, dass dem Spatenstich ein aufwändiger Antrags- und Genehmigungsweg vorausgegangen sei. Der Kreis habe sich für die finanzielle Förderung des Ausbaus starkgemacht, auch, "weil das, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz unkomplizierte Verfahren für viele Kommunen in Eigenregie nicht leistbar wäre". Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Eckelmeier bedankte sich im Gegenzug für das Vertrauen, das man dem Energieversorger geschenkt habe, das Glasfasernetz komplett zu machen. Die Geschäftssparte entwickele sich innerhalb der Stadtwerke gut. Christoph Eckelmeier rechnet mit weiterem Kundenzuwachs.
99 Prozent bis Ende 2025
In seiner Ansprache zum Spatenstich ist Landrat Dr. Martin Sommer auch auf die allgemeine und seiner Meinung nach "sehr gute Entwicklung" des Glasfaserausbaus in Steinfurt eingegangen. In der Burgsteinfurter Innenstadt laufen nach Angaben der Kreisverwaltung noch letzte Arbeiten. Der Siedlungsbereich sei im Prinzip vollständig erschlossen. Auch der Ausbau der Außenbereiche liege im Plan. Die gut 830 Adressen, die bereits mittels Förderung ausgebaut werden, sind laut Sommer voraussichtlich im August 2025 erschlossen. Für die letzten 85 "dunklen Flecken" laufe gerade die Ausschreibung. Sommer: "Wir gehen davon aus, dass wir die Ausbauarbeiten hier im kommenden Jahr nahtlos fortführen können." Der Landrat ist zuversichtlich, dass Ende 2025 99 Prozent aller Haushalte in Steinfurt einen Zugang zum Breitbandnetz haben.