Planungsrecht für den Mauritius Health & Care Campus
- Rat der Kreisstadt Steinfurt fasst Satzungsbeschluss für die Entwicklung des Gesundheitscampus in Steinfurt (NRW)
- Mit dem „Steinfurter Modell“ entsteht erstmals in Deutschland ein innerstädtisches intersektorales Gesundheitsquartier
- Abbrucharbeiten sind beendet, Aushub der Baugrube folgt ab Anfang Juni
Ein knappes Jahr nach dem einstimmigen Votum des Stadtrates für den städtebaulichen Entwurf des Ateliers Kempe Thill waren erneut die städtischen Gremien gefragt. Am 18. Mai gaben die Mitglieder des Planungsausschusses der Kreisstadt Steinfurt in einer nichtöffentlichen Videokonferenz grünes Licht für den Bebauungsplan für das geplante Vorhaben auf dem historischen Areal des Weberquartiers. Zwei Tage später folgte der Rat der Kreisstadt Steinfurt der Empfehlung des Ausschusses und setzte in einer Präsenzsitzung den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 16b „Arnold-Kock-Straße - Ost" fest.
„Nun ist auch planungsrechtlich der Weg frei für das erste innerstädtische intersektorale Gesundheitsquartier Deutschlands“, erläutert Florian Krochmann, Geschäftsführer der IGP Projekt, und ergänzt: „Ich bedanke mich bei der Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer und ihrer Verwaltung sowie dem Rat der Kreisstadt Steinfurt und allen Bürgerinnen und Bürgern Steinfurts für das entgegengebrachte Vertrauen.“ Die Steinfurter Verwaltung hatte die Entwicklung des Mauritius Health & Care Campus von Anfang an positiv begleitet. Entsprechend zufrieden zeigt sich die Bürgermeisterin nun über die Perspektive einer zukunftsweisenden Nutzung auf der seit Jahrzehnten brachliegenden innerstädtischen Fläche: „Mit dem Mauritius Health & Care Campus erhält Steinfurt-Borghorst ein neues schlagendes Herz. Die städtebaulichen, aber auch wirtschaftlichen Impulse werden für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für die Region positiv zu spüren sein“, fasst Bürgermeisterin Bögel-Hoyer zusammen und ergänzt: „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung beginnt in Steinfurt.“ Auch die Steinfurter Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking unterstützt das Vorhaben: „Der in Steinfurt geplante intersektorale Gesundheitsstandort verbessert nicht nur die medizinische Versorgung der Menschen im gesamten Kreis Steinfurt, sondern leistet dank der geplanten engen Kooperation mit dem UKM Marienhospital auch einen wertvollen Beitrag zur Entlastung der Akutversorgung. Und mit der integrierten Pflegeschule ist die Ausbildung der Nachwuchskräfte ebenfalls gesichert.“
Dr. Stephan Engels, Geschäftsführer der IGPmed, der Projektsteuerer für die medizinischen Entwicklungen innerhalb der IGP Gruppe, ergänzt: „Mit der Verzahnung von Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege schaffen wir das Zukunftsmodell für die Gesundheitsversorgung Deutschlands. Die intersektorale Zusammenarbeit des Steinfurter Modells ist bislang einmalig. Für Steinfurt wird so die Vision der intersektoralen wohnortnahen Gesundheitsversorgung zur Realität.“ Der Gesundheitsstandort „aus einem Guss“ ermöglicht schon baulich ein optimales Zusammenspiel, etwa indem die Wegebeziehungen und die medizinischen Schwerpunkte aufeinander abgestimmt, Hygienekonzepte erarbeitet und Pflegeschüler in der Praxis ausgebildet werden können.
Nach der erfolgten Schaffung des Planungsrechtes wird die IGP Projekt zeitnah die Bauanträge für die einzelnen Bereiche einreichen. Mit dem Ausheben der Baugrube und der Beseitigung der Fundamentreste der ehemaligen Weberei soll bereits im Juni begonnen werden. Voraussichtlich im direkten Anschluss werden im Herbst die Tiefbauarbeiten beginnen. Der Start der Hochbauarbeiten ist für das zweite Quartal 2022 geplant.
„Mit dem nun gefassten Satzungsbeschluss herrscht Planungssicherheit für den Gesundheitscampus. Natürlich werden wir weiterhin offen für Fragen und Vorschläge der Politik sowie der Bürgerinnen und Bürger sein und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin, dem Bauamt sowie dem Rat der Kreisstadt Steinfurt fortsetzen“, sagt Krochmann. Als Anlaufpunkt bei Fragen und Anrechnungen hat die IGP Projekt auf der Baustelle einen Showroom eingerichtet, der zu einem offenen Ort werden soll, an dem die aktuellen Pläne und der jeweilige Baufortschritt kommuniziert werden.
Wer in das Quartier einziehen wird, steht bereits zu Teilen fest: die Pflegeeinrichtung wird von der Domus Caritas Steinfurt betrieben und die Pflegeschule von der Caritas-Tochter „Caritas Bildungswerk“. Die Mietverträge für die Reha-Klinik sowie für die Einrichtung des Service-Wohnens werden derzeit in den finalen Zügen verhandelt. Für die Mitarbeiter des Campus und des Krankenhauses sowie für die Schüler werden Mikroapartments realisiert. Der geplante Wohnungsbau entlang der neu zu schaffenden Rubensstraße wird überwiegend in Form von Mietwohnungen dem Steinfurter Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen.
Alle aktuellen Informationen rund um das Projekt können Sie jederzeit auf der folgenden Homepage abrufen:
https://mauritius-campus.de
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Über das Projekt
Auf dem historischen Areal des Weberquartiers realisieren die IGP Projekt sowie die IGPmed gemeinsam ein Campus mit den Nutzungen Reha, Pflege sowie Wohnen. Um inhaltlich und gestalterisch der Entwicklung des Mauritius Health and Care Campus gerecht zu werden, wurde ein städtebaulichen gutachterlichen Verfahren durchgeführt, welches das Atelier Kempe Thill von Architekten und Planern für sich entschied. „Wir wollen den Gesundheitscampus und die neuen Wohnungen in das bestehende Stadtgefüge integrieren und so ein lebendiges Stadtquartier entwickeln“, erläutert Nils Schülke von der IGP Projekt. Dabei soll ein städtebauliches Gesamtkonzept für ein innovatives und vielseitig nutzbares Viertel entstehen, das sich optimal in den Ort einfügt und das historische Umfeld aufgreift. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der funktionalen Verbindung des benachbarten UKM Marienhospital Steinfurt mit dem neuen Campus.
Geschichte des Weberquartiers in Steinfurt, OT Borghorst
Das Planungsgebiet für den neuen Campus befindet sich in prominenter Lage zwischen Rathaus, St. Nikomedes Pfarrkirche und dem UKM Marienhospital Steinfurt. Der Bahnhof ist rund 1,3 Kilometer entfernt. Ihren Namen verdankt das Weberquartier der „Maschinen-Weberei Brinkhaus & Wischbrock“, die ca. 1860 den Betrieb auf diesem Gelände aufnahm. Der überwiegende Produktionsschwerpunkt lag in der Vorbereitung und Verarbeitung von Garnen. Ende der 1980er Jahre wurde der Betrieb eingestellt. Nach mehreren Bränden in den leerstehenden Fabrikgebäuden wurden diese im Frühjahr 2018 durch die Stadt größtenteils abgebrochen. Das historische Weberquartier und seine Umgebung gelten als Siedlungsursprung des Stadtteiles Borghorst.
ÜBER DIE IGP PROJEKT GMBH
Die zur IGP Advantag gehörende IGP Projekt entwickelt und realisiert vielfältige Immobilienprojekte aller Assetklassen mit dem Fokus auf die Metropolregionen Berlin und Rhein-Ruhr. Das interdisziplinäre Team aus Architekten, Bauingenieuren und Stadtplanern erkennt die Potenziale der Liegenschaften, entwirft wirtschaftliche Konzepte und schafft nachhaltigen Mehrwert für die Standorte. Unser Ziel: Schaffung von markt- und standortgerechten Objekten.
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