Fahrrad
Steinfurt liegt im Münsterland, der Fahrradregion schlechthin in Deutschland. Die flache Landschaft und die relativ gut ausgebaute Fahrradinfrastruktur sorgen dafür, dass viele Steinfurterinnen und Steinfurter für kurze Wege auf das gute alte Fahrrad zurückgreifen. Das erklärt auch, dass über 87 % aller Haushalte im Kreis Steinfurt mindestens ein Fahrrad besitzen, 63 % sogar über mindestens zwei! Im Schnitt wird in der Stadt knapp 3,1 km pro Fahrradfahrt zurückgelegt.
Schon jetzt werden in Steinfurt 26 % der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Zusätzliche 11 % der Wege werden zu Fuß bewältigt, sodass sich über ein Drittel der Steinfurterinnen und Steinfurter nachhaltig und gesundheitsfördernd fortbewegt. Das ist im Vergleich ein recht guter Wert, der aber definitiv noch ausgebaut werden kann. Z. B. in der Nachbarstadt Emsdetten werden schon knapp 48 % der Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Bei einer kreisweiten Mobilitätsbefragung im Jahr 2011 wurden Personen danach gefragt, warum sie nicht häufiger das Rad benutzen. Interessanterweise antworteten knapp 30 % der Befragten, dass es dafür keine Gründe gäbe (siehe Abbildung). Interessant, oder?
Dabei gibt es viele gute Gründe, in Steinfurt vermehrt mit dem Rad zu fahren: egal ob aus Klima- oder Umweltschutzgründen, dem Wunsch Zeit draußen zu verbringen oder dem Bedürfnis seine Gesundheit zu fördern – Rad fahren bringt viele Vorteile mit sich.
5 gute Gründe für das Radfahren
- Wussten Sie, dass ein Erwachsener in Deutschland im Schnitt 23 von 24 Stunden täglich in geschlossenen Räumen verbringt? Fahrrad fahren versorgt uns mit frischer Luft und durch die Sonne mit dem wichtigen Vitamin D!
- Bewegungsarmut ist einer der Hauptrisikofaktoren für physische Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Erkrankungen der Herzkranzgefäße und Rückenschmerzen. Der Gesetzgeber empfiehlt darum auch, wöchentlich mindestens 2 ½ Stunden Bewegung, um solchen Krankheiten vorzubeugen. Frei nach dem Motto: Radeln ist die beste Medizin!
- Auch die psychische Gesundheit profitiert: Für eine Studie der Stanford Universität haben Forscher 1000 Rad- und Autopendler mit tragbaren Monitoren zur Kontrolle von Atmung und Herzfrequenz ausgestattet. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Nicht nur während des Weges zur Arbeit waren die Radfahrer weniger gestresst. Auch im Tagesverlauf zeichneten die Monitore für sie deutliche Entspannungswerte auf.
- Auto fahren ist teuer! Dänische Forscher kommen zu dem Schluss, dass jeder Auto-Kilometer Gesellschaft und Individuum zusammen 50 Cent kostet. Pro Fahrrad-Kilometer werden lediglich 8 Cent fällig. Rechnet man die individuellen Kosten heraus, bleiben für jeden Auto-Kilometer noch Kosten von 15 Cent. An jedem mit dem Fahrrad gefahrenen Kilometer verdient (!) die Allgemeinheit hingegen 16 Cent.
- Zu guter Letzt: Fahrradfahren schützt natürlich auch das Klima! Es ist eine umweltfreundliche, schadstofffreie und imissionsneutrale Alternative zum Auto. Neben einer Eindämmung der globalen Erwärmung würden auch lokale Schadstoff-Grenzwerte nicht mehr so häufig überschritten.
Fazit: Vom Radfahren profitieren alle: Steinfurt, die Bewohnerinnen und Bewohner und die Umwelt.
Steinfurter Tipp: Die Ortsgruppe Steinfurt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) bietet zwischen Frühjahr und Herbst regelmäßig Radtouren in und rund um Steinfurt an. Nach der Arbeit abschalten und gleichzeitig die Natur und Fahrradinfrastruktur in der Heimat kennenlernen… Übrigens: Verstärkung von engagierten Freiwilligen kann die Ortsgruppe immer gebrauchen!
Aber nicht nur die BürgerInnen und Bürger fahren gerne Rad in Steinfurt – auch unzählige Fahrradtouristen nutzen die gut ausgebaute touristische Fahrradinfrastruktur entlang der ausgeschilderten Fahrradrouten. Hier eignet sich Steinfurt hervorragend als Basislager für Radausflüge in die Umgebung. Auf der Webseite des Steinfurt Marketing und Touristik e. V. (SMarT) gibt es vertiefende Informationen zum Radtourismus und den touristischen Radrouten in der Region. Auch Fahrradplaner und Routenbeschreibungen können vor Ort erworben werden. Detaillierte Radtouren können auch mit dem Tourenplaner Münsterland geplant werden.
Nicht nur konventionelle Fahrräder werden gut genutzt in Steinfurt - Pedelecs und Elektrofahrräder sind groß im Kommen und immer mehr Haushalte besitzen so einen Flitzer. Knapp ⅔ der Pedelec-Fahrer im Kreis Steinfurt gehören der Generation 65+ an. Hier beträgt die durchschnittliche Fahrtlänge 6,1 km. Die Stadtwerke Steinfurt haben allein acht öffentlich zugängliche Ladesäulen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Steinfurt installiert. Weitere 22 Ladesäulen wurden im Kreis Steinfurt aufgebaut, um eine flächendeckende Stromversorgung für Pedelec-Fahrer zu gewährleisten.
Wer ein Fahrrad erwerben möchte wird von den ortsansässigen Fahrradhändlern gut beraten.
Möchten Sie mal testen, wie es ist, auf einem E-Bike zu fahren? Haben Sie Besuch über das Wochenende und möchten Steinfurt mit dem Fahrrad besichtigen, haben aber nicht genug Fahrräder für sich und den Besuch da? Wer sich ein Fahrrad, E-Bike oder auch Lastenrad ausleihen möchte, kann dies zum Beispiel bei der Radstation am Burgsteinfurter Bahnhof tun.
Die geliebten Zweiräder können trocken und sicher in den Radstationen an den Bahnhöfen Steinfurt-Borghorst und Steinfurt-Burgsteinfurt abgestellt werden. Die Zugangskarte für die Radstation am Bahnhof Steinfurt-Borghorst kann kostenfrei beim Einwohner- und Meldewesen der Kreisstadt Steinfurt beantragt werden. Die Zugangskarten für die Radstation in Steinfurt-Burgsteinfurt kann direkt an der Radtstation Burgsteinfurt gegen eine Kaution von 10,00 Euro beantragt werden.
Steinfurter Tipp: Die Stadtverwaltung ist auf Ihre Mithilfe angewiesen, wenn es um die kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung der Fahrradinfrastruktur geht. Sind Ihnen Mängel aufgefallen? Diese gerne über die Mängelmeldung online durchgeben. Vielen Dank!
Verkehrssicherheit
Generell dürften Fahrradfahrer auf der Straße fahren. Kommunen dürfen nur in Ausnahmefällen eine Radwegebenutzungspflicht anordnen. Dies wurde durch das Bayrische Verwaltungsgericht im sogenannten Regensburg-Urteil beschlossen. Als Folge wurden in Steinfurt bis auf wenige Ausnahmen die Schilder zur Radwegebenutzungspflicht abmontiert. Oftmals gibt es aber Unverständnis zwischen Auto- und Radfahrern. Um ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wurde im Zuge der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ ein lustiges und gleichzeitig lehrreiches PkW-Fahrrad-Quiz erstellt. Kennen Sie die Antworten zu all den Fragen?
Um Unklarheiten zur Radwegebenutzungspflicht aus dem Weg zu räumen, hier zusammenfassend ein paar Informationen:
Ist eines der gezeigten Schilder aufgestellt, gilt generell die Radwegebenutzungspflicht. Dies gilt allerdings nur, wenn der Radweg auch befahrbar ist. Wurde z. B. der Radweg im Winter nicht geräumt, stehen Autos auf dem Radweg oder wurden Mülltonen dort abgestellt, gilt die Benutzungspflicht nicht. Kinder bis zum zehnten Lebensjahr dürfen auf den Gehwegen fahren.